Montrouge, ein offene Ausstellung
Man versteht nicht richtig weshalb, Jahr für Jahr, Nicole Ginoux-Bessec darauf besteht Ausstellungen zu Ehren eines Landes, dieses Jahr Griechenland, zu vervielfältigen, die sie wie Kuckucks in ihrer offenen Ausstellung in Montrouge unterbringt.
Diese Ausstellung gilt jedoch weiterhin als einzigartig in Paris und Umgebung: sie ist ein Sprungbrett für junge Künstler. Es reicht allerdings das Lebenslauf der Künstler sich anzusehen: alle haben an Montrouge « teilgenommen ». Was passiert also in diesem Jahr? die Anzahl der Teilnehmer (150) ist stark zurückgegangen: das ermöglicht die Kunstwerke herausragen zu lassen und diese (ein bisschen) besser vorzustellen. Man bemerke auch die starke Präsenz von Gemäldekunst, von weiblichen wie von asiatischen Künstler (innen). Man findet Gefallen an den hübschen Gemälden von Michèle Katz, welche sich um das Thema der Schrift drehen, und an den luftigen Feinheiten, in Grau und Weiss, von Florence Lucas. Aus der Seite der Asiaten ist man empfindlich für die sanfte Sinnlichkeit des Gemäldes von Son Kwang Bea, dessen Gestalten in einen diffusen ätherischen Raum verschmelzen, wie für die weite und betonte Abstraktion von Chor Yong Dae, welche aus der Kalligraphie ihren Ursprung nimmt und den wahren Temperament eines Malers auszeichnet.
Aber der Jenige, der meiner Meinung nach am meisten Aufmerksamkeit verdient , ist Thomas Salet, der eine freie Leinwand, verschmutzt, verseucht und angegriffen durch weinrote bis schwarze Farben ausstellt, trotz alledem mit einer unglaublichen Freiheit und Leichtigkeit. Man ist überwältigt durch die Persönlichkeit die sich hierdurch zeigt.
Diese Entdeckungen sind der Hauptinteresse einer solchen Ausstellung, die vom breiten Publikum, wie von Fachleuten besucht wird. Keine ist unentbehrlicher als diese, offen und grosszügig.
Michel Nuridsany